Page 6 - gasolin#04
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woren, stqnd etwos, wos ich noch nie in den Augen einer Frou gesehen
                      hotte.
                      lhr Gesichtsousdruck wor frisch und  iung  und zort und doch so hort wie
                      ein Meissel. Sie hqtte den über olle Mossen verochtungsvollen Gesichts-
                      ousdruck einer Frou, die ihre Verobredungen  nur per Ferngespräch  mocht.
                      Sie wirkte nicht eigentlich hort, ober soh doch so ous, ols wUsste sie
                      olle Antworten  und könne sich on die erinnern,  von denen sie gloubte,
                      dqss sie einmol  nützlich  wören.
                      lrgendetwos fehlte diesem Gesicht.  FrUher hötte mon dieses Etwqs viel-
                      leicht Kinderstube  genonnt, ober  ietzt  wusste ich kein Wort dofür.
                      lhre Hoore woren so künstlich  wie der Vorroum eines Nochtklubs. Do-
                      rouf trug sie im denkbor schiefsten Winkel eine schwqrze zweispitzige
                      Somtkoppe  mit zwei kunstlichen  Schmetferlingen  ous klein gepunkteten
                      Federn, die mit grossen  silbernen Nqdeln doron befestigt wqreri. An
                      ihren Ohrläppchen hingen  ein poor Minioturtempelglocken  und bimmel-
                      ten leise im Wind.
                      lch widmete ihrer Toilette  nicht viel Aufmerksomkeit.  Sie hotte sich
                      fiir die Begegnung gonz in Schwqrz gekleidet, von einem weissen Pelz-
                      krci'gen, leicht wie Disteldounen,  on ihrem Abendcope  obgesehen.  Do-
                      runter wor sie nockt wie ein Septembermorgen,  ollerdings löngst nicht
                      so unberührt.
                      lhre Strumpfe  woren genouso reinseiden  wie togs zrrvor, ober sie zeigte
                      nicht so viel von ihren Beinen.  Sie schienen obsichtlich so orrongiert
                      zu sein, doss mon sie betrochtän musste. Die Woden urctren  formschön,
                      die Knie hotten Grübchen und woren trotz ihrer Feinheit  weder knochig
                      noch spitz, die Fussgelenke  woren long und schlonk, und ihre Linie wor
                      Melodie genug, um einen Dichter zu begeistern. lhre Knöchel schimmer-
                      ten weiss. lhre Beine endeten in grünen,  silberverzierten  Pontöffelchen.
                      Uber dem Ende eines Strumpfes hotte ich die grosszügige  Aussicht  ouf
                      die Hout ihres vollendeten  Schenkels.
                      Sie lehnte sich zurück,  so doss ich ihren hubschen Hols bis zum Ansotz
                      ihrer Brüste sehen konnte, und soh mich mit trägen, eru/ortungsvollen
                      Augen on. lhre Hout schimmerte wie motte Perlen. Sie wor eine gutge-
                      boute Frou,  qlles  ondere ots ein Popierblumchen.
                      Der Effekt ihres Kleides ging dorouf ous, sie sehr  iung  zu mochen  und
                      ihre Lopislozuliougen sehr blou erscheinen  zu lossen.  Sie hotte olle not-
                      wendigen Kurven und niemond wäre in der Loge gewesen,  sie zv ver-
                      bessern.  Es isf schwer für Frouen - sogor für onstöndige  Frouen - ,  zvbe-
                      greifen, dqss ihre Körper nicht unwiderstehlich  sind.
                      Mon konn bei diesen Dingen zu sehr ins Phontosieren kommen.  Mon konn
                      ouch nicht genug ins Phontosieren kommen. Vielleicht mochen Sie sich
                      nichts ous grossen  Madchen  mit honigforbenem  Hoor und einer Hout wie
                      die ersten Erdbeerpfirsiche, die der Obsthandler  für sich selbst  ous der
                      Kiste herouspickt.  Wos mon von einer Frou erworten'konnte, on welchem
                      Ort ouch immer - sie hotte es. Eine Blondine, die einem Bischof hatrc
                      noch Lu ft  schnoppen lossen.
                      Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinonder.  Die kleinen
                      Lichter begonnen in ihren Augen zu tonzen.  Sie rollte den,Kopf wie
                      ein Katzchen.  Es wor - fur ihre Verhaltnisse  - schon longe her, doss
                      sie dos letzte mol deutlich geworden wor.
                      Sie duftete so, wie dos-Toi Ärlohol bei Mondschein  oussieht.




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