Page 5 - gasolin#04
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Es gibt Blondinen  und Blondinen,  dos ist heute schon fost eins von die-
                        sen witzigen  Sprichwörtern. Alle Blondinen  hoben ihre Vorzüge, obge-
                        sehen vielleicht von den metollischen, die unterm Wosserstoff  so btond
                        sind wie ein Zulu und im Wesen so sonft wie ein Bürgersteig. Do ist die
                        kleine, niedliche Blondine,  die piepst und zwitschert,  und die grosse
                        stotuenhofte Blondine,  die einen mit einem eisblouen  Blick umwirft.  Dq
                        ist die Blondine  mit dem Blick, der sich von unten on einem emporronkt
                        und die ongenehm  duftet und schimmert und sich bei einem einhöngt und
                        immer so schrecklich  müde ist, wenn mon sie noch House bringt...
                        Do ist die mehr ols blosse Blondine  mit zwor nicht todlicher, ober unheil-
                        borer Anömie. Sie ist sehr schloff  und sehr schottenhoft und spricht mit
                        leiser Stimme, die nirgendwo  herkommt  und onfossen ist nicht, weil mon
                        dos erstens gor nicht will und zweitens liest sie gerode  "The Woste  Lond"
                        von T.s. Eliot oder Donte im originol oder Kofko oder Kierkegoord ...
                        Und schliesslich ist do dos gelungene  Prochtexemplor, dos drei Schieber
                        grossen  Stils übersteht und donn nocheinonder  ein poor Miltionöre hei-
                        rotet, für eine Million pro Kopf, und schliesslich in einer hellroso  Villo
                        om cop d'Antibes  mit einem Alfo-Romeo fÜr die stodt londet, umgeben
                        von einem Rudel zerrupfter Aristrokroten,  die sie olle mit der liebens-
                        würdigen Geistesobwesenheit  eines beiohrten  Herzogs behondelt, der
                        seinem Butler eine Gute Nocht wünscht.
                        Der Troum mir gegenüber wor nichts von olledem,  sie stommte nicht
                        einmol ous derselben Welt. Sie wor nicht einzustufen, so weit weg und
                        klor wie Bergwosser,  genouso unbestimmt wie seine Forbe. Sie soh ein
                        bisschen  bloss ous, ober nicht so, ols ob        sie die Treppe hinunter-
                                                                  iemond
                        geworfen  hatte. Sie wor von         grozilen, ongesponnten  Aussehen,
                                                      ienem
                       dos monchmol ein Zeichen  von Neurose, monchmol von erotischem
                        Hunger und monchmol nur dos Rezultot drosfischer Diat ist.
                        Sie hotte eine ziemlich schmole Stirn, ein bisschen  hoher ols gerode
                       Mode wor. lhre Augen woren kornblumenblou,  und sie hotfe die Art
                        Hout, von der öltere Herren tröumen.  Hinter  den Augen, so leer sie




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