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INTERVIEW


        PATRICK






        LUDOLPH













        SoS: Hallo Patrick, schön, dass Du Dir Zeit   2017 schon elfjähriges Bestehen feiert.
        für dieses Interview genommen hast.
                                                  SoS: Mit der Streetfotografie bringt man
        Du bist in Deutschland durch Deinen Blog   Dich ja nicht direkt in Verbindung – zu-
        und Deine wunderbaren Portraits ja schon   mindest ging es mir so. Wie stehst Du zur
        sehr bekannt. Auch Deine Videos, Hashtag   Streetfotografie, wie lange betreibst Du sie
        Magazine und Kameragurte kennen die       schon und was ist Deine Philosophie hinter
        meisten Menschen, die sich mit Fotografie   der Streetfotografie?
        beschäftigen. Aber es soll doch tatsäch-
        lich noch den ein oder anderen Menschen   Patrick Ludolph: Streetfotografie gehört zu
        geben, der Dich nicht kennt. Könntest Du   meinen fotografischen Hobbys. Meistens
        Dich daher bitte kurz vorstellen?         verbinde ich die Streetfotografie mit meinen
                                                  Reisen ein weiteres Hobby. Mich interessie-
        Patrick Ludolph: Ich bin Fotograf, komme   ren weniger die Sehenswürdigkeiten, dafür
        aus Hamburg und fotografiere in erster Linie   umso mehr die Menschen und das Leben.
        Menschen. Meinen Lebensunterhalt verdie-  Streetfotografie ist meine Art der Urlaubs-
        ne ich mit der Fotografie von Portraits, Re-  fotografie. Ich nehme damit persönliche
        portagen, Hochzeiten, dem Verkauf meiner   Eindrücke mit, die sich nur selten auf Post-
        Bücher und Magazine. Mein Hobby ist eben-  karten finden lassen. Über die Streetfotogra-
        falls die Fotografie, da gebe ich mich allem   fie versuche ich, das Land besser kennenzu-
        hin, was mich selbst interessiert, wo aber   lernen. Eine wirkliche Philosophie habe ich
        kein Auftrag hinter steckt.               nicht. Ich nehme, was sich ergibt. Meistens
                                                  lasse ich mich einfach treiben. Die unent-
        Fotografiert habe ich, so lange ich zurück-  deckte Fotografie finde ich dabei spannend,
        denken kann. Den Schritt in die Selbststän-  um Momente des Lebens festzuhalten. Aber
        digkeit habe ich aber erst 2010 gemacht. Ei-  den Leuten ins Gesicht zu schauen und von
        nige könnten mich evtl. durch meinen Blog   ihnen  durch  ein  Kopfnicken  das  Einver-
        „neunzehn72.de“ kennen, der im September   ständnis und somit einen kurzen Augenblick

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